Komplikationen

Wenn eine Chlamydieninfektion frühzeitig erkannt und behandelt wird, vergeht sie in den meisten Fällen problemlos.

Wird sie jedoch nicht richtig oder gar nicht behandelt, kann eine Chlamydieninfektion gesundheitliche Langzeitfolgen haben und zu Komplikationen führen.

Zu den Komplikationen/ Folgeerkrankungen bei Frauen zählen beispielsweise:

  1. Beckenentzündungskrankheit (PID)
  2. Komplikationen in der Schwangerschaft

Zu den Komplikationen/ Folgeerkrankungen bei Männern zählen beispielsweise:

  1. Hodenentzündung oder Epididymitis
  2. Reaktive Arthritis

Beckenentzündungskrankheit (PID)

PID kann entstehen, wenn die Chlamydieninfektion zu den weiblichen Geschlechtsorganen wie der Gebärmutter oder den Eierstöcken wandert.

Die Symptome von PID sind oft ähnlich wie die einer Chlamydieninfektion.

Zu den Symptomen von PID zählen beispielsweise:

  • Unterleibschmerzen oder Beckenschmerzen
  • Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs
  • Schmerzen beim Urinieren
  • Ausfluss aus der Scheide
  • Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr
  • Zwischenblutungen
  • Schwere oder schmerzhafte Regelblutungen
  • In einigen Fällen kann es auch zu Fieber, Übelkeit oder Erbrechen führen

PID kann zu ernstzunehmenden gesundheitlichen Schäden führen, wie beispielsweise chronische Schmerzen, Abszesse und Unfruchtbarkeit. Es kann außerdem bei Frauen das Risiko, eine Eileiterschwangerschaft zu erleiden, erhöhen. Bei einer Eileiterschwangerschaft befestigt sich der Embryo außerhalb der Gebärmutter, wie zum Beispiel an den Eileitern, und kann sich deshalb nicht richtig entwickeln.

PID wird üblicherweise mit Antibiotika behandelt, bedarf jedoch in einigen Fällen einer Nachbehandlung.

Es wird angenommen, dass rund 25% aller Fälle von PID aus STDs wie beispielsweise Chlamydien resultieren.

Chlamydien während der Schwangerschaft

Werdende Mütter die eine unbehandelte Chlamydieninfektion in sich tragen, laufen Gefahr, dass diese Infektion an ihr Baby weitergegeben wird. Dies kann sich bei dem Neugeborenen als Bindehautentzündung oder Lungenentzündung äußern.

Eine Chlamydieninfektion kann außerdem zu einer Frühgeburt fühlen; auch die kann für das Neugeborene gesundheitsgefährdend sein.

Chlamydien können während der Schwangerschaft oft mit Antibiotika behandelt werden. Hierbei handelt es sich jedoch um andere Antibiotika als die, die bei nicht Schwangeren verwendet werden, da diese meist nicht für die Einnahme in der Schwangerschaft geeignet sind.

Hodenentzündung (Epididymitis)

Komplikationen von Chlamydien in Form eine Hodenentzündung können entstehen, wenn die bakterielle Infektion zu den Hoden und Nebenhoden, kleine Röhrchen, die für den Transport der Spermien zuständig sind, wandert. Eine Hodenentzündung kann zu Unfruchtbarkeit führen, wenn sie nicht ausreichend oder gar nicht behandelt wird.

Zu den Symptomen von Epididymitis zählen:

  • Schmerzen und Spannungsgefühle in den Hoden
  • Geschwollene Hoden aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen
  • Ausfluss aus dem Penis

Es gibt viele Ursachen für die Entstehung von Hodenentzündungen; STDs wie Chlamydien sind nur eine davon. Betroffene werden üblicherweise mit Antibiotika behandelt.

Reaktive Arthritis

Diese Komplikation von Chlamydien kann sich auf die Gelenke, die Augen oder die Harnröhre auswirken. Hier treten Schmerzen, Entzündungen, Schwellungen oder Steifheit auf, je nach dem wo die Infektion auftritt.

Symptome für reaktive Arthritis sind beispielsweise:

  • Geschwollene, steife oder schmerzende Gelenke
  • Symptome einer Bindehautentzündung wie beispielsweise gerötete oder schmerzende Augen
  • Schmerzen während des Urinierens

Auch kann reaktive Arthritis zu folgenden Symptomen führen:

  • Schmerzen im unteren Rücken und im Gesäß
  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Durchfall
  • Geschwüre im Mund

Zirka einen Monat nachdem die betroffene Person infiziert wurde, attackiert das Immunsystem versehentlich das gesunde Gewebe anstelle der eigentlichen Infektion.

In vielen Fällen verbessert sich diese Komplikation innerhalb einiger Monate. In einigen Fällen kehrt die Erkrankung jedoch mit einer Wiederinfektion zurück.

Die Behandlung zielt darauf ab, die Schwere der Symptome zu lindern und besteht deshalb normalerweise aus entzündungshemmenden Medikamenten.

Komplikationen vermeiden

Die Möglichkeiten, sicherzustellen, dass Sie keine Komplikationen von Chlamydien bekommen, sind:

  1. Verhindern Sie eine Chlamydieninfektion indem Sie Safer Sex praktizieren
  2. Lassen Sie sich regelmäßig testen wenn Sie sexuell aktiv sind
  3. Beginnen Sie mit der Behandlung unverzüglich nachdem Sie positiv auf Chlamydien getestet wurden

Weitere Informationen zu Chlamydien finden Sie auf unserer Fragen & Antworten Informationsseite.

Zuletzt überprüft:  06.06.2019